Achtung vor kostenlosen Schutzprogrammen!
„SpywareNo! ist ein mehrfach ausgezeichnetes Spyware-Entfernungs Programm und hilft ihnen alle Arten von Spyware und Adware, einschließlich von Keyloggern, Trojanischen Pferden und Passwortdieben zu bekämpfen. Mit einem neuem und einzigartigem Schutzmodul wird ihr Computer gesäubert. Warten Sie nicht länger und testen Sie es kostenlos“
Ganz ehrlich, wenn Sie solch eine Beschreibung auf einer ansprechend gestalteten Seite lesen – bekommen Sie da nicht spontan Lust der Aufforderung nachzukommen und das Programm kostenlos und unverbindlich zu testen? Doch Vorsicht, amerikanische Sicherheitsunternehmen warnen derzeit davor, unbedacht seriös wirkenden Beschreibungen zu glauben und solche Software zu installieren. Bei der in der Einleitung genannten Beschreibung handelt es sich um das „Anti-Spyware“ Programm „SpywareNo!“ welches laut seiner Webseite sogar noch 15 Dollar im Monat kostet.
Anstatt dem User zu helfen lädt der nur 48 KB große Installer während der Installation bösartige Schädlinge (Malware) aus dem Web und nutzt bisher von Microsoft nicht gepatchte Sicherheitslücken im Internet Explorer und Windows aus um das System zu komprimitieren. Dieses wird hinterher beispielsweise für den Spam-Versand oder D-Dos-Attacken missbraucht. („Zombie-PC“)
Ebenfalls nicht bösartig wirkend und zusätzlich durch gute Rankings bei Suchmaschinen verlocken auch andere Programme wie zum Beispiel „Faster XP“ ahnungslose User zur Installation. Laut Webseite soll FasterXP unter anderem die Festplatte sowie das Internet schneller machen und PopUps blocken. Weiterhin wird bei der Beschreibung und Downloadseite mit einer 100% Viren-, Trojaner- und Spywarefreiheit geworben. Führt der User die Datei aber aus, ist von dieser Freiheit nichts mehr zu spüren und es werden unzählige Viren, Trojaner und Spywaretypen installiert. Wenn Sie demnächst vorhaben ihr System neu zu installieren können Sie dies bei Gelegenheit einmal testen 😉
Die Kombination von seriös aussehendem Design, verlockenden Texten und manchmal auch der Tatsache dass diese Tools vermeintlich Geld kosten, verlocken nach Ansicht von US-Sicherheitsexperten unbedachte User diese zu testen. Die meisten Anwender werden sich beim Besuch von derartigen Websites fragen, was schon groß passieren kann und das „Programm“ gutgläubig herunterladen. Hinterher wird keine Spyware gefunden, der PC trotz Versprechen nicht schneller und der PopUp Blocker funktioniert auch nicht, weshalb das so verlockend Beworbene wieder deinstalliert wird – und in diesem Moment werden „zum Dank“ bereits die nächsten Schädlinge aus dem Netz geladen. Dies geschieht in einer Vielzahl von Fällen unbemerkt und die Computer der ahnungslosen Nutzer werden mit Malware verseucht – aus diesem Grunde und der Tatsache, dass solche Seiten immer häufiger auftauchen, stellen diese Seiten mehr und mehr eine Gefahr dar. Hier zeigen die beiden Beispiele mit ihrem enormen Schadenspotenzial, was ein unbedachter Download verursachen kann – hat man sich erst einmal derartige Schädlinge installiert, hilft hinterher einzig und allein eine saubere Neuinstallation des Systems – auf andere Weise kann man sein System nicht mehr vollständig säubern.
Die verschiedenen Sicherheitsunternehmen versuchen natürlich regelmäßig solche Seiten zu schließen und gegen die Betreiber vorzugehen. Dies gestaltet sich aber schwierig, da entweder in der auf der Webseite versteckten und extra sehr lang gestalteten EULA (End User License Agreement) darauf hingewiesen wird, das z.B. die als „Internet Beschleuniger“ bezeichnete Spyware mitinstalliert wird oder die Firmen ihren Sitz im Ausland, vorwiegend auf kleinen Inseln, haben. Noch dazu reagieren die Webhosting-Provider meist nicht auf die Bitten und schließen solche Seiten erst bei gerichtlichem Nachdruck. Das wirkt aber auch nicht lange, denn in diesem Fall melden die entsprechenden Firmen ihre Domain einfach bei einem anderen Hoster an und binnen weniger Stunden ist die Seite wieder Online.
Die Experten empfehlen bei unbekannten Herstellern und Programmen sich unbedingt vorher, zum Beispiel in Suchmaschinen, über das Beworbene zu erkundigen. So wäre der Nutzer im Falle von „SpywareNo!“ durch Google bei diesem Forum-Thread gelandet und hätte sicher die Finger vom Download gelassen. Einen vollständigen Schutz kann dies aber auch nicht bieten, wie das Beispiel der Faster XP Suchergebnisse beweist.
Übrigens: Auf der “SpywareNo!” Webseite stehen zwar direkt auf der Startseite Preise und zusätzlich im Downloadbereich der Hinweis, dass es sich um eine Trial-Version handelt – kaufen kann man es aber nirgendwo.
Quelle: www.winfuture.de